Th.W. Adorno

사회 (5)

Sur l´eau 2009. 2. 28. 01:15

Gesellschaft (5)

 

    Man könnte fragen, worin eine Soziologie, die vom Begriff der Gesellschaft als des sich reproduzierenden totalen Zusammenhangs der Menschen handelt, sich eigentlich von der Ökonomie unterscheidet; um so mehr als eines ihrer Hauptthemen, die Institutionen, ihrerseits ja selbst in weitem Maße, wenn auch nicht radikal, ökonomisch abgeleitet werden könne. Dem ist prinzipiell nichts anderes entgegenzuhalten, als daß auch die Ökonomie und ihre Gesetze es mit einem Abguß, einem bereits Vergegenständlichten, heute meist mit dem Mechanismus einer entfalteten Tauschgesellschaft zu tun haben. In der historischen Realität gingen und gehen aber die Kontrahenten der Tauschvorgänge keineswegs tatsächlich solche Beziehungen zueinander ein, wie sie von den Tauschgesetzen vorgeschrieben werden, sondern in jenen Beziehungen machen sich Unterschiede der realen Macht, der gesellschaftlichen Verfügung entscheidend geltend, und zwar nicht erst in der Spätzeit eines differenzierten Kapitalismus, sondern in allen Epochen, in denen von Gesellschaft im hier umrissenen Sinn überhaupt gesprochen werden kann. Der tragende Lebensprozeß, an dem die Soziologie ihren eigentlichen Gegenstand hat, ist zwar der ökonomische, aber die ökonomischen Gesetze stilisieren ihn bereits nach einem Ideal, das um so geflissentlicher sich als Erklärungsschema behauptet, je weniger es in der Welt verwirklicht war. Soziologie ist Ökonomie nur als politische, und das erheischt eine Theorie von der Gesellschaft, welche die etablierten Formen des Wirtschaftens, die wirtschaftlichen Institutionen selbst noch aus der gesellschaftlichen Verfügung ableitet.

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