사회 (2)

Gesellschaft. – 2. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die G. einzuteilen [5]. Als Hauptunterscheidungsmerkmal wird allgemein die Kultur angenommen, die eine G. besitzt. Kultur und G. sind eng miteinander verbunden. Der Mensch ist als «sozialkulturelle Persönlichkeit» zu verstehen, die «die gesellschaftlichen Verhaltenserwartungen und kulturellen Wertgehalte internalisiert, um am Geschehen seiner sozialkulturellen Umwelt gliedhaft teilnehmen zu können» [6]. Kulturelle Unterschiede bestehen vor allem zwischen schriftlosen und schriftbesitzenden G., wobei erstere oft auch als primitive G. bezeichnet werden. Genauer ist jedoch die Einteilung nach der relativen Vorherrschaft bestimmter Hauptgruppen und – institutionen. Dabei werden vor allem vier G.-Typen unterschieden: von der Wirtschaft (agrarische, sozialistische, kapitalistische und pluralistische G.), der Familie, der Religion und von der autoritären Politik geprägte G. Eine weitere, soziologisch ebenfalls bedeutsame Einteilung der G. beruht auf der Unterscheidung zwischen einfachen – d.h. von Kleingemeinden und Primärgruppen geprägten – und komplexen – d.h. durch Assoziationen bzw. Großorganisationen und Sekundärgruppen charakterisierten – G.n. Die bis heute nachwirkende Scheidung von Statik und Dynamik geht auf A. COMTE und J. F. HERBART zurück. Statische G. suchen eine möglichst konfliktlose Übereinstimmung des Individuums mit den Wertvorstellungen und Verhaltenweisen des sie umgebenden Sozialsystems. Dynamische G. dagegen sind durch dauernde Auseinandersetzungen sowie ständiges Bemühen um Statussicherheit im Sozialsystem gekennzeichnet. Auch die Unterscheidung von industrieller und vorindustrieller G. hat eine gewisse Verbreitung erfahren.