Th.W. Adorno

개인

Sur l´eau 2009. 2. 9. 18:28

Aber was „Individuum“ im spezifischen Sinne heißt, ist überhaupt nicht das biologische Einzelwesen. Es steht, indem es gewissermaßen sich selbst setzt, und sein Für-sich-sein, seine Einzigkeit zu seiner eigentlichen Bestimmung erhebt. Frühere Zeiten, die Sprache der Philosophie ebenso wie die Alltagssprache, hatten dafür den Ausdruck „Selbstbewußtsein“. Nur wer von den Interessen und Bestrebungen anderer sich differenziert, sich selbst zur Substanz wird, seine Selbsterhaltung und Entwicklung als Norm etabliert, ist Individuum. [……] Wo Recht und Unrecht beider Momente liegen, wo die Substanz, wo der Schein, läßt sich nicht in generalisierenden Bestimmungen ein für allemal festlegen, sondern nur durch die Analyse konkreter gesellschaftlicher Verhältnisse und der konkreten Gestalt des Individuums in solchen Verhältnissen. Die wichtigste Konsequenz aus der Einsicht in die Wechselwirkung von Individuum und Gesellschaft – und freilich genau die, welche die positivistische Soziologie vermeidet – ist der Gedanke, daß der Mensch als Individuum nur in einer gerechten, menschlichen Gesellschaft zu sich selber kommt. […] Erst der gerechte Staat erlaubt es dem Menschen, seine Idee zu realisieren.

Institut für Sozialforschung (Hg.), Soziologische Exkurse, Frankfurt am Main 1956, S. 46ff.

'Th.W. Adorno' 카테고리의 다른 글

사회 (2)  (0) 2009.02.28
사회 (1)  (0) 2009.02.28
기술  (0) 2009.02.09
이론과 실천  (0) 2009.02.09
교양  (0) 2008.11.16