Th.W. Adorno

주체와 객체에 대하여 (9)

Sur l´eau 2008. 6. 1. 09:52

Zu Subjekt und Objekt (9)

 

Ebensowenig allerdings »gibt« es eigentlich Subjekt. Dessen Hypostasis im Idealismus führt auf Ungereimtheiten. Sie mögen dahin zusammengefaßt werden, daß die Bestimmung von Subjekt in sich involviert, wogegen es gesetzt ist. Und zwar keineswegs bloß erst, weil es als Konstituens das Konstitutum voraussetzt. Es ist selber Objekt insofern, als das »gibt«, das die idealistische Konstitutionslehre impliziert – es muß Subjekt geben, damit es irgend etwas konstituieren kann –, seinerseits der Sphäre von Faktizität entlehnt ward. Der Begriff dessen, was es gibt, meint nichts anderes als der des Daseienden, und als Daseiendes fällt Subjekt vorweg unter Objekt. Als reine Apperzeption aber möchte Subjekt das schlechthin Andere alles Daseienden sein. Auch darin erscheint negativ ein Stück Wahrheit: daß die Verdinglichung, die das souveräne Subjekt allem, es inbegriffen, angetan hat, Schein ist. In den Abgrund seiner selbst verlegt es, was der Verdinglichung entrückt wäre; freilich mit der widersinnigen Konsequenz, daß es damit einer jeden anderen Verdinglichung den Freibrief ausstellt. Der Idealismus projiziert die Idee richtigen Lebens falsch nach innen. Das Subjekt als produktive Einbildungskraft, reine Apperzeption, schließlich freie Tathandlung, verschlüsselt jene Tätigkeit, in der real das Leben der Menschen sich reproduziert, und antezipiert in ihr, mit Grund, die Freiheit. Darum verschwindet so wenig Subjekt einfach in Objekt, oder irgendeinem vorgeblich Höheren, dem Sein, wie es hypostasiert werden darf. Subjekt ist in seiner Selbstsetzung Schein und zugleich ein geschichtlich überaus Wirkliches. Es enthält das Potential der Aufhebung seiner eigenen Herrschaft.

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